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Retter in Not!

Helfern des DRK-Kreisverbands Solingen muss geholfen werden

Retter in Not!

Helfern des DRK-Kreisverbands Solingen muss geholfen werden

Von der Burgstraße in Solingen zur Ohligser Heide in unter zehn Minuten. Im Berufsverkehr. Geht nicht? Muss gehen. Nämlich dann, wenn der DRK-Kreisverband Solingen zu einem der über 50 täglichen Einsätze der Solinger Rettungsverbände ausrückt. Kranken- und Rettungstransporte, Notarzteinsätze und Hilfeleistungen. Pro Jahr ergeben sich so leicht über 20.000 Einsätze.* Immer dabei und unzählige Stunden im Einsatz: der Rettungswagen (RTW) oder der Krankentransportwagen (KTW).

„Oft zählt jede Sekunde im Kampf um Menschenleben. Da darf es nicht passieren, dass die dringend benötigten Helfer nicht rechtzeitig zum Unglücksort kommen“, erzählt Jan Welzel, Kreisgeschäftsführer des DRK-Kreisverband Solingen.

In Solingen ist der Rettungsdienst unter der städtischen Feuerwehr und verschiedenen Hilfsorganisationen aufgeteilt. Gefahren werden die Einsätze zum Teil mit städtischen, zum Teil aber auch mit den Fahrzeugen der Hilfsorganisationen. Auch der DRK-Kreisverband Solingen besitzt einen Fuhrpark und ist so für alle Einsätze mobil. Mit zwei KTW und drei RTW, besetzt mit engagierten hauptamtlichen Rettungsassistenten, steuert der DRK Kreisverband Solingen einen großen Teil zur Versorgung der Solinger bei. Sollte es einmal zu einem Katastrophenfall, wie zum Beispiel einem starken Unwetter oder einem großen Verkehrsunfall, kommen, erhöht sich der Rettungsbedarf schlagartig. Ohne, dass der Regelbedarf abnimmt. Um hierauf vorbereitet zu sein, müssen auch im Hintergrund ständig ausreichend Geräte und Rettungswagen bereitstehen. „Jeder Einsatz birgt einen gewissen Stressfaktor. Wenn wir mit Sonderrechten durch die Stadt zu einem Einsatz fahren, müssen wir uns hundertprozentig auf unser Auto verlassen können“, erklärt DRK Kreisbereitschaftsleiter Stefan Nippes die enorme Wichtigkeit von guter Ausrüstung. Viele Einsätze bedeuten aber auch einen hohen Verschleiß. Nach mehreren Jahren im Dienst der Solinger und rund 150.000 gefahrenen Kilometern ist es an der Zeit, einen neuen RTW anzuschaffen.

Sechzig Cent für mehr Sicherheit

Neu ist hierbei relativ. Gekauft werden soll ein Gebrauchtwagen, der auf dem neuesten Stand der Technik ist. Aber auch dieser will irgendwie finanziert werden. Der DRK-Kreisverband Solingen ist als eingetragener Verein einer von 483 Kreisverbänden in Deutschland und darauf angewiesen, durch Spenden unterstützt zu werden. Denn die Mittel von Bund und Land wurden in den letzten Jahren immer mehr heruntergefahren. „Ein RTW kann leicht einen sechsstelligen Betrag kosten. Die Bürger von Solingen würden mit einer Spende in ihre eigene Sicherheit investieren. Wenn jeder der 160.000 Solinger nur 0,60 Euro spenden würde, dann wäre die Summe schon erreicht“, sagt Jan Welzel. Aber nicht nur der Verschleiß nagt an der Ausrüstung der Helfer, auch das Risiko fährt immer mit. Beim DRK dreht es sich zwar immer um das Leben der Menschen, aber nicht immer geht es um Menschenleben. Der DRK-Kreisverband Solingen beteiligt sich auch noch aktiv am sozialen Leben und leistet Kinderbetreuung, organisiert Gruppenreisen, begleitet Festivals wie zum Beispiel den Zöppkes Markt, das Sparkassen Open Air und Echt Scharf Solingen sowie diverse Sportveranstaltungen. Es bildet den Nachwuchs aus, bietet erste Hilfe Kurse an und ist an unzähligen weiteren Aktionen beteiligt. All dies wird geleistet durch ehrenamtliche Helferinnen und Helfer in rund 35.000 Einsatzstunden pro Jahr. Bei einem Stundensatz von 12,- Euro entspräche dies einem jährlichen Aufwand von 420.000,- Euro. Eine einzelne Person wäre bei einer 40-Stunden-Woche über unglaubliche 16 Jahre ohne Urlaub beschäftigt. Ohne Spenden ginge hier nichts mehr.

* Quelle: Stadt Solingen, Stadtdienst Feuerwehr von 2010